Warum man Matcha nicht auf nüchternen Magen trinken sollte

Magenschmerzen nach Matcha? Erfahre, warum Matcha auf leeren Magen den Magen reizen kann und wie die japanische Tradition mit Wagashi genau dafür eine Lösung hat.

Magenschmerzen nach Matcha

Das grüne Wunder mit einer kleinen Einschränkung

Matcha gehört zu den beliebtesten Tees und Superfoods überhaupt – leuchtend grün, anregend und voller Antioxidantien. Eine Schale kann den Kopf klären, die Konzentration verbessern und trotzdem gelassen machen. Aber: Viele Menschen spüren ein Ziehen im Magen oder leichte Übelkeit, wenn sie Matcha auf völlig leeren Magen trinken. Das ist kein Zufall – es hat einen klaren Hintergrund, den die japanische Teekultur schon vor Jahrhunderten berücksichtigt hat.

Die Gründe für Magenschmerzen nach Matcha

1. Gerbstoffe (Tannine) und Catechine

Matcha ist sehr reich an Gerbstoffen (Tanninen) und Catechinen (z. B. EGCG). Wenn der Magen leer ist, können diese Stoffe die Magensäureproduktion anregen und die Magenschleimhaut reizen. Das äußert sich als leichtes Brennen, Übelkeit oder ein unangenehmes Völlegefühl. Sobald etwas im Magen ist, wird die Säure gebunden – und die Beschwerden lassen meist nach.

2. Koffein auf leeren Magen

Matcha enthält natürliches Koffein, oft um die 60–80 mg pro Gramm (abhängig von Sorte und Qualität). Normalerweise wird dieses Koffein zusammen mit L-Theanin sanfter freigesetzt als bei Kaffee. Trinkt man Matcha aber auf nüchternen Magen, wird das Koffein schneller aufgenommen. Das kann zu Schwindel, leichter Übelkeit oder einem unruhigen Gefühl im Magen führen.

3. Viel Chlorophyll

Die kräftige grüne Farbe von Matcha kommt vom hohen Chlorophyll-Gehalt. Chlorophyll wirkt anregend und leicht entgiftend. Bei manchen Menschen kann das – vor allem ohne Essen davor – kurzfristig die Verdauung reizen oder die Leberaktivität spürbar machen.

Die japanische Lösung: nie nur Tee

In Japan wurde dieses Problem nicht wissenschaftlich, sondern kulturell gelöst: Man trinkt Matcha fast nie komplett alleine, sondern immer eingebettet in einen kleinen Genussmoment.

Wagashi – die süße Begleitung

Traditionell wird Matcha in Japan mit einer kleinen Süßigkeit serviert, den Wagashi. Das sind kunstvoll gestaltete, oft sehr schlichte Süßigkeiten aus Bohnenpaste, Reismehl oder Mochi.

Diese Süßigkeiten puffern die Magensäure, liefern Kohlenhydrate und balancieren die Bitterkeit des Tees aus. Dadurch wird der Magen nicht „kalt“ von konzentriertem Tee überrascht. Auch in Teezeremonien wird zuerst eine Süßigkeit gereicht – und erst danach die Schale Matcha.

Weitere verträgliche Varianten

  • Vorher eine Kleinigkeit essen: z. B. Banane, Reiskeks, Stück Brot.
  • Matcha mit Milch oder Pflanzendrink zubereiten: das macht die Gerbstoffe milder.
  • Nicht zu stark dosieren: ca. 1 g (½ TL) auf 100 ml reicht völlig.
  • Wasser nicht zu heiß: 70–75 °C statt kochend, dann werden weniger Bitterstoffe gelöst.
  • Langsam trinken: Matcha ist kein Shot, sondern ein kleiner Tee-Moment.

Harmonie zwischen Körper und Tee

In der japanischen Teekultur geht es immer um Ausgleich. Der leicht bittere Matcha steht für Wachheit und Achtsamkeit, die Süßigkeit dazu für Freundlichkeit und Dankbarkeit. Beides zusammen sorgt dafür, dass der Tee nicht nur gut schmeckt, sondern auch gut bekommt.

Wer also zu empfindlichem Magen neigt oder Matcha ganz in der Früh trinken möchte, sollte sich ein Beispiel daran nehmen: erst ein kleiner Bissen, dann der Tee. Der Körper dankt es – und der Genuss bleibt erhalten.

Tipp aus dem Teeladen

Wer Matcha liebt, aber öfter Magenprobleme bekommt, kann auch auf mildere Zubereitungen ausweichen, z. B. Matcha Latte oder einen Hōjicha Latte. Durch die Milch (oder Pflanzenmilch) werden die Gerbstoffe abgepuffert und das Getränk wird bekömmlicher.

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FAQ – Matcha und empfindlicher Magen

Warum bekomme ich nach Matcha auf nüchternen Magen Magenschmerzen?

Matcha enthält viele Gerbstoffe, Antioxidantien und auch Koffein. Ohne vorherige Mahlzeit kann das die Magensäure anregen und die Schleimhaut reizen. Das äußert sich als Ziehen, leichtes Brennen oder Übelkeit. Mit einer Kleinigkeit davor passiert das meist nicht.

Darf ich Matcha morgens als Erstes trinken?

Ja, aber idealerweise nicht ganz ohne etwas im Magen. Ein Stück Obst, ein Keks, etwas Reis oder ein kleines süßes Gebäck reichen oft schon, damit der Magen die Bitterstoffe besser verträgt.

Was isst man in Japan traditionell zu Matcha?

Sehr häufig werden Wagashi gereicht – kleine, oft aus Bohnenpaste hergestellte Süßigkeiten. Sie sind nicht nur Dekoration, sondern haben die Aufgabe, die Bitterkeit des Matcha auszugleichen und den Magen zu schützen.

Wie kann ich Matcha bekömmlicher machen?

Weniger Pulver verwenden, kein kochendes Wasser nehmen, langsam trinken und nicht auf leeren Magen. Alternativ kann man Matcha auch als Latte trinken oder ihn mit einer Süßigkeit kombinieren – ganz wie in der japanischen Teezeremonie.

Übersicht

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